Amerika/USA
Amerika/USA. Die Ursprünge der Craftbeer-Bewegung liegen in den USA und entstanden hauptsächlich aus dem Unmut der Amerikaner über die jahrzehntelange Vorherrschaft geschmacklich langweiliger Biere. Ein Gesetz nach dem Ende der Prohibition im Jahr 1933 untersagte den Verkauf von selbstgebrautem Bier, was zu einer Aufteilung des US-Marktes unter drei Braukonzernen führte. Diese füllten den Markt mit billig produziertem, massentauglichem und leichtem Lagerbier, was zu einem Mangel an Bierdiversität führte.
Die Wende kam im Jahr 1978 mit einem Erlass des damaligen US-Präsidenten Jimmy Carter, der es Hobbybrauern erlaubte, ihre Produkte zu verkaufen. Dies markierte den Beginn einer schnell wachsenden Homebrewing-Szene, die mit Hingabe und Experimentierfreude neue Geschmacksrichtungen und Bierstile erforschte. Aus einigen Hobbybrauern wurden Craftbrauer. In den 80er-Jahren erlebte die Craftbeer-Bewegung in den USA einen ersten Aufschwung, der jedoch bald wieder abflaute.
Zur Jahrtausendwende gewann die Bewegung erneut an Bedeutung. Dies lag unter anderem am Aufstieg von Whole-Foods-Märkten und an einem gesteigerten Bewusstsein der Verbraucher, die vermehrt nach regionalen Produkten und Biolebensmitteln statt industriell gefertigten Massenprodukten suchten. Sie wollten eine Alternative zum Standardbier aus dem Supermarkt – ein hochwertiges, geschmacklich überlegenes Bier von einer lokalen Handwerksbrauerei. Im Jahr 2020 betrug der Anteil von Craftbeer an der gesamten US-Bierproduktion 12,3 Prozent.